Dienstag, 25. September 2012

Wansview NCH-536MW IP Kamera Anleitung

Meine Beweggründe für diese Kamera hatte ich hier festgehalten. Die Inbetriebnahme und Bedienung dieser Kamera ist alles andere als selbsterklärend, daher versuche ich meine Erfahrungen hier zu teilen.


Erste Einstellungen

Zunächst einmal wird die Kamera über LAN mit dem Netzwerk verbunden und gestartet. Anschließend startet man das Tool HSearch_en und klickt auf search. Daraufhin findet das Tool die IP Kamera im Netzwerk und zeigt diese im Fenster device list. Dort kann man die gefundene Kamera auswählen und entweder eine manuelle IP-Adresse zuweisen oder das Häkchen bei Set IP automatically setzen.
Bei der manuellen Zuweisung müssen natürlich auch die richtigen Daten bei Subnet Mask, Gateway und DNS gesetzt werden.
Die Portnummer kann auch verändert werden, muss aber nicht.



Bei Account wird der Benutzername admin gesetzt und bei Password zunächst 123456. Anschließend auf Update. Das Gerät startet nun neu.

Jetzt kann man über die gesetzt IP-Adresse und Portnummer auf das Gerät zugreifen, also in meinem Fall über http://192.168.1.8:1024. Es wird erneut nach dem Benutzernamen und Passwort (s.o.) gefragt.

Als erstes führe ich ein Firmware-Update von Version 1.4.0.1.5 auf 1.4.0.1.8 durch (update: aktuelle Firmware http://everbest.ftpserver.biz/WansView/Firmware/WansviewFirmware/H%20series/NCH536MW). Die Firmware findet man hier.
Nach dem FW-Update ist die Kamera auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt. D.h. man muss erneut über das Tool (s.o.) die Einstellungen vornehmen.

Um das Passwort zu ändern geht man in der Weboberfläche als erstes auf setup und dann Advanced. Hier kann man für unterschiedliche Benutzertypen entsprechende Kennwörter vergeben. Änderungen werden nur nach Apply wirksam.

Da ich die Kamera über wlan betreiben möchte, klicke ich auf Network und dann auf WiFi. Dort kann man über search nach dem Wlan-Netz suchen und das Gerät verbinden. Falls die Suche erfolglos bleibt, kann zur Not die SSID auch händisch eingetragen werden.
Etwas tricky war für mich die Einstellung bei Security mode und WPA Algorithm. Meine Fritzbox unterstützt nämlich sowohl WPA als auch WPA2. Nehme ich WPA muss ich als WPA Algorithm TKIP auswählen, bei  WPA2 AES.




Probleme bei Windows 7 64 Bit / Quicktime

Unter Windows 7 (64 Bit) hatte ich große Probleme mit den unterschiedlichen Browsern. Offensichtlich ist die Kamera für den Internet Explorer optimiert. Gebe ich die IP-Adresse im IE ein, muss ich zunächst auf Download ActiveX(when first use) klicken und ein ActiveX-Programm installieren. Danach starte ich den IE neu. Interessanterweise funktionieren sämtliche Funktionen nur dieses eine Mal.
Später stürzt der IE, wenn ich auf View klicke, nur noch ab. Mit den anderen Browsern (Firefox, Chrome etc.) muss zuerst Quicktime installiert werden. Jedoch schafft Quicktime nicht eine Verbindung herzustellen.

Lösung: Quicktime-Player starten, dann auf Bearbeiten - Einstellungen - Quicktime Einstellungen. Dort muss unter Transporteinstellungen: Eigene ausgewählt, anschliessend als Protokoll HTTP / Port: 80 eingestellt werden.



Nun funktioniert die Anzeige unter Firefox und Chrome.


Motion-Detection und Alarm

Unter Alarm - MotionDetection kann man nun Teil-Zonen (Window1 bis Window4) definieren, die überwacht werden sollen.



Da ich nur den Boden beobachten möchte, wähle ich als Zone auch entsprechend die Rasenfläche aus.

Unter Alarm - Alarm lässt sich schließlich einstellen was passieren soll, sofern eine Bewegung erkannt wurde. Für sämtliche Aufnahmen ist eine SD-Speicherkarte zwingende Voraussetzung.

Ich stelle ein, dass

  • ein Bild auf der SD-Karte gespeichert
  • ein Video auf die SD-Karte aufgezeichnet
  • das Video auf einen ftp-Server gesichert
  • eine E-Mail mit Bild an meine Adresse verschickt
wird.



Eine Frage beschäftigt mich noch: was ist, wenn ich kein Push-Mail habe oder mich gerade im Ausland befinde und keinen Netzzugang habe? Dann würde ich in einem ernsten Fall die e-Mail u.U. zu spät sehen.

Und hier die erfreuliche Nachricht: per e-Mail lassen sich auch SMS verschicken. Somit erhalte ich eine SMS und kann im Alarm-Fall meine Mails abrufen und sehen was sich da tut.


Weitere Hinweise

Möchte man auch aus dem Internet auf die Kamera zugreifen, gibt es mehrere Möglichkeiten: Bei der Fritzbox kann über myfritz.net + Portweiterleitung auf die Kamera zugegriffen werden. Oder man legt sich eine eigene dyndns an.
Die einfachste Möglichkeit ist jedoch die url von der Kamera zu nutzen. Unter Network - RemoteAccess findet sich Manufacture's DDNS. Über diese url lässt sich die Kamera auch über das Internet aufrufen.
Da ich irgendwelchen, mir unbekannten Chinesen nicht die Adresse meiner privaten Kamera hinterlassen möchte, bin ich diese Adresse mit einigen Griffen losgeworden.



Noch ein letzter Hinweis: für Experten gibt es noch ein IP Camera CGI User Manual (einfach mal googeln) für die CGI-Befehle.

Updates

Falls jemand trotzdem noch Probleme mit dem Internet Explorer hat, zwei weitere Tipps:
1. IE 32 Bit nutzen (gibt es auch bei Win 7 64 Bit Installation)
2. Unter "Extras" (Alt + X) - Einstellungen der Kompatibilitätsansicht die Adresse der Kamera hinzufügen


Überwachungskamera mit Nachtsicht - Test NCH-536MW / NCH-532MW / NC541W

In unserem kleinen Garten entdecke ich Spuren von Außerirdischen. Seltsamer Kot, schwarze Flecken, kleine Löcher im Boden. Wer oder was ist da am Werk?
Klar, tagsüber sehen wir in unserem Garten öfter Vögel, Tauben, Eichhörnchen... aber die oben genannten Spuren entstehen nachts.

Mich packt die Neugier. Angetrieben von dieser Neugier, beschäftige ich mich mit Überwachungskameras mit Nachtsichtfunktion. Nicht nur dass ich den Garten beobachten möchte, auch später, wenn ich mal nicht Zuhause bin, soll die Kamera die Wohnung überwachen.

Nach einer kurzen Recherche und Preisvergleich kommen folgende Modelle von Wansview in Frage
  • NC541W 
  • NCH536MW 
  • NCH532MW (Outdoor)
Auch wenn die genannten Modelle von Wansview sind. Das sind IP-Kameras, die auch von anderen Anbietern wie HooToo, EasyN, Foscom, Agasio u.v.m. unter anderen Modell-Namen vertrieben werden, jedoch (fast) identisch sind.
Alle drei Kameras arbeiten mit Infrarot für Nachtaufnahmen. Daher kann ein Punkt schon mal festgehalten werden: Nachts durch eine Fensterscheibe etwas überwachen ist nicht möglich, logo, Infrarotlicht spiegelt.

Die IP-Kamera NCH532MW ist für Outdoor gedacht und ist ansonsten von der Funktionalität, Bedienoberfläche und Software identisch mit NCH536MW. Daher wird auf die Outdoor Kamera im Weiteren nicht im Detail eingegangen. Für mich kommt sie auch nicht in Frage, da ich ja nicht nur für Outdoor eine Kamera möchte, sondern auch für Indoor.

Die Unterschiede zwischen der NCH536MW und NC541W liegen sowohl in der Videoqualität als auch im Funktionsumfang.

Der ältere NC541W bietet eine Auflösung von 640 x 480 (VGA), das neuere NCH536MW bietet 1280 x 720 (HD), dadurch sind die Bilder und Aufnahmen schärfer.
Beide Kameras erlauben das Erkennen und Reagieren auf Bewegungen, Motion-Detection. Im neuen (und teureren) Modell kann man dazu bis zu 4 Teil-Zonen definieren, die für die Motion-Detection relevant sind. So kann ich bspw. für meinen Garten nur den Boden als Zone markieren. Äste, Pflanzen und Bäume sind somit außen vor und "täuschen" die Kamera nicht, wenn mal ein kleiner Wind weht.
Im älteren Modell führt eine kleine Bewegung in der gesamten Bildfläche zu einer Bewegungsmeldung. Die Sensibilität kann man bei beiden Modellen einstellen.

Auch bei der Benutzerführung geben sich beide Kameras nichts. Eine Zumutung für den Otto-Normalverbraucher. Wenn man jedoch sich damit beschäftigt, kommt man mit der Zeit hinter die Funktionen. Benutzerfreundlichkeit sieht anders aus.

Was passiert nun bei einer erkannten Bewegung? Man kann einstellen, dass
  • ein Alarm ausgelöst (falls man ein Alarm-System hierfür in Betrieb hat)
  • eine e-mail verschickt (an eine oder mehrere e-mail Adressen)
  • ein Foto geschossen und auf dem ftp Server abgelegt
wird.

Beim neuen NCH536MW kann man zusätzlich einstellen, dass das Foto als Anhang in der Mail mit verschickt wird und zudem auch - neben Bild - auch eine Videoaufzeichnung erfolgt.
Dieses Modell verfügt zudem über einen SD-Speicherkartenslot. Die Speicherkarte ist auch für einen sinnvollen Einsatz unbedingt notwendig. Die Kamera speichert nämlich zunächst alle Aufzeichnungen auf der Karte und nur dann - falls gewünscht - auch auf einem ftp Server.
Dies hat angeblich den Vorteil, dass bei Ausfall der Netzverbindung dennoch eine Aufzeichnung erfolgen kann.

Ab Firmware-Version 1.4.0.1.8 kann man bei diesem Modell auch einen Unterordner auf dem ftp-Server angeben. Zuvor war diese Angabe nicht möglich und dadurch Aufzeichnungen nur auf dem Hauptverzeichnis vorgesehen.

Beide Kameras können wahlweise mit LAN oder WLAN arbeiten. Brauchbar sind beide, vor allem gemessen am Preis. Man muss jedoch einen gewissen Anfangsfrust in Kauf nehmen.

Wer mit der eingeschränkten Funktionalität leben kann, kann zu günstigeren Variante greifen. Die Ausleuchtung im Dunklen über Infrarot, die Aufnahmequalität ist auch in der günstigeren Variante in Ordnung. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt definitiv.
Mich persönlich stört beim NC541W etwas, dass ich keine Videos bei Motion-Detection aufzeichnen kann, sondern mich mit Bildaufnahmen zufrieden geben muss.
Außerdem gefällt mir die Bildqualität beim neueren NCH536MW deutlich besser UND die Möglichkeit der Zonendefinition für die Motion-Detection.

Deshalb fällt für mich der Zuschlag auf die NCH536MW. Eine kleine Anleitung zu dieser Kamera habe ich auch geschrieben.